Textilrecycling und Altkleiderverwertung

Die Notwendigkeit, Gebrauchte Kleidung sowie Alttextilien zu sammeln und weiter zu verwerten, erklärt sich durch drei prinzipielle Gründe:

Aufgrund immer schneller wechselnder Modetrends fällt in Deutschland in jedem Jahr ein Altkleiderberg von ca. 750.000 Tonnen an. Zuerst einmal muss sichergestellt sein, dass diese abgegebene Kleidung vernünftig genutzt wird und somit einen Beitrag zu transparenten und seriösen Recycling-Maßnahmen leistet. Hierbei ist die Verwertung dieser Altkleider die ökonomisch richtige und einzig sinnvolle Option, um den weltweiten Kleidungsbedarf zu decken. Nicht zuletzt ist Textilrecycling besonders umweltschonend und dadurch auch ökologisch dringend notwendig.

1.) Altkleider sinnvoll nutzen!

Die Verwertung gebrauchter Kleidung und das Textilrecycling sind sozial ausgewogene und nützliche Maßnahmen. Allerdings sind nur völlig durchschaubare Verwertungsketten von Vorteil, damit die Bürger mit ihren Altkleidern einen hilfreichen Beitrag leisten können. Wie sie sich vorstellen können, gibt es für gut erhaltene Gebrauchtkleidung einen weltweiten Bedarf. Hierbei ist besonders auffällig, dass viele Menschen in Afrika oder Osteuropa Second-Hand-Kleidung bevorzugen, was darauf zurückzuführen ist, dass diese oft nur wenig getragen und damit noch immer aktuell und modisch sowie gut erhalten und qualitativ hochwertig ist. Daher werden die so genannten „Altkleider“, deren jährliches Aufkommen in Deutschland sich im Übrigen auf schätzungsweise 24 kg pro Bundesbürger beläuft, vielerorts besonders geschätzt.

Leider ist das Misstrauen einiger Bundesbürger gegenüber der Textilverwertungsindustrie aufgrund des Missbrauchs durch so genannte „schwarze Schafe“ gewachsen. Was nun allerdings viele Menschen nicht wissen, ist, dass die transparente und seriöse Verwertung von Gebrauchtkleidung ebenso zahlreiche Arbeitsplätze sowohl am lokalen deutschen Arbeitsmarkt wie auch in den Zielländern schafft. Auf dem heimischen Arbeitsmarkt sorgt das Textilrecycling durch die notwendige Logistik, das heißt, die Erfassung, Aufbereitung und Vermarktung der Altkleider für wichtige Stellen, während in den afrikanischen Ländern zahlreiche Menschen in dem entsprechenden Kleidungshandel beziehungsweise der Umarbeitung der Kleidung auf afrikanische Bedürfnisse beschäftigt sind. Des Weiteren wird die Möglichkeit gegeben, auch hilfsbedürftigen Mitmenschen in Deutschland direkt zu helfen, da die gemeinnützigen Organisationen Kleidung für ihre Kleiderkammern aus den Sammlungen verwenden können. Das allgemeine Sammelaufkommen übertrifft den Bedarf hierbei jedoch um etliche Tonnen, wodurch der Überschuss sinnvoll genutzt werden muss.

Somit leistet jede Abgabe von Altkleidern einen essenziellen Beitrag zu den vielfältigen Projekten der kirchlichen, karitativen und städtischen Institutionen, welche ökonomisch bewusst handeln.

2.) Textilrecycling ist ökonomisch richtig und sinnvoll!

Das durch den Handel mit verwertbaren Kleidungsstücken erwirtschaftete Geld kommt den verantwortlichen gemeinnützigen karikativen und kirchlichen Organisationen zugute, die diese Einnahmequelle brauchen, um ihr wichtiges soziales Engagement fortzusetzen. Sie handeln demnach ökonomisch besonders verantwortungsbewusst.

Dank einem hohen Sammelaufkommen an qualitativ guten Altkleidern in Deutschland braucht kein Geld verschwendet zu werden, um neue Kleidung herzustellen. Denn durch die deutlich bessere Qualität der Gebrauchtkleidung im Vergleich zu neuproduzierter Billigware aus Ländern wie China oder Indien erklärt sich die große Nachfrage nach moderner und hochwertiger Altkleidung zu einem sehr guten und überzeugenden Preis-Leistungs-Verhältnis. Daher ist die Sammelware aus Deutschland auf dem Weltmarkt lediglich als Konkurrenz zu der asiatischen Massenproduktion von billigen Textilien zu sehen, welche allerdings ökonomisch nicht sinnvoll ist. Dieses Argument ist sowohl auf dem heimischen Markt als auch in afrikanischen Entwicklungsländern gegeben, in denen die Sammelware einen wichtigen Zweck erfüllt. Somit bewirkt die Verwertung der Gebrauchtkleider große Vorteile für einen fairen und ökonomischen Fortschritt in den Entwicklungsländern und hat keine Nachteile für die dortige  Textilindustrie – wie dieses teilweise angenommen wird - sondern ist ökonomisch besonders hilfreich und wichtig.

Des Weiteren entlasten die ordnungsgemäßen Abgaben der 750.000 Tonnen Altkleider im Jahr den Steuerzahler, da kostenaufwendige Müllberge vermieden werden.

3.) Textilrecycling ist umweltbewusst und ökologisch notwendig!

Gebrauchte Kleidung, die nicht mehr getragen wird, sollte niemals im Hausmüll weggeschmissen werden, da Müllreduzierung aus ökonomischen und ökologischen Gründen ein grundlegendes Ziel und besonders notwendig ist. Stattdessen ist es wichtig und hilfreich, gesammelte Gebrauchtkleidung gesammelt abzugeben und so ordnungsgemäß zu entsorgen, damit die Altkleider nicht mit dem Hausmüll verbrannt werden. Denn das Verbrennen ist äußerst umweltschädigend und aus ökologischer Sicht unverantwortbar.

Selbst Alttextilien, die nicht direkt als Second-Hand-Kleidung verwertet werden können, erfüllen einen wichtigen Zweck. Schätzungsweise 50% der abgegebenen Alttextilien können in der Industrie für Putzlappen sowie Dämmstoffe sinnvoll recycelt werden. Auch profitiert die Umwelt noch aus anderen Gründen von der Verwertung der Gebrauchtkleidung, da auch die Produktion von neuen Textilien umweltbelastend wirkt. Denn der äußerst wasserintensive Anbau von Baumwolle, welche als Rohstoff für die Textilindustrie unerlässlich ist, sowie die häufige Düngung und der Pestizideinsatz auf den Baumwoll-Monokulturen, die viel CO2 freisetzen, sollten aus Umweltschutzgründen reduziert werden.

Wer also seine Altkleider sammelt und zur Verwertung freigibt, schont in hohem Maße die Umwelt.

4.) Wie funktioniert die Verwertung der Gebrauchtkleidung?

Die sich häufig ändernden Trends in der heutigen schnelllebigen Zeit sind der Hauptgrund für den hohen Verbrauch an Kleidung, wobei die Mehrzahl der abgelegten Gebrauchtkleidung qualitativ noch höchsten Ansprüchen entspricht. Diese Textilien müssen logistisch vernünftig wieder verwertet werden, was in Deutschland auf verschiedene Art wie Haussammlungen, Straßen- und Containersammlungen sowie durch direkte Abgabe bei Kleiderkammern geschieht.

Zuerst einmal ist klar, dass diese Textilsammlung und Weiterverwertung Geld kostet. Es werden Arbeitsplätze geschaffen, um die Kleidung zu filtern und zu sortieren, damit nur hochwertige Kleidungsstücke in den Handel gelangen. Professionelle seriöse Textilrecyclingunternehmen übernehmen nach Lizenzübergabe durch die sammelnden gemeinnützlichen Organisationen die Aufgabe der Kleidersortierung sowie die anschließende Verwertung. Die verwertbaren hochqualitativen Kleidungsstücke, ca. 40%, werden anschließend als nützliche und immer noch modische Second-Hand-Kleidung preisgünstig und fair vertrieben, wobei die verantwortlichen karitativen und kirchlichen Einrichtungen die Einnahmen aus dem Kleidungshandel nutzen, um ihr soziales Engagement zu finanzieren. Ein großer Vorteil an diesem Prozess ist, dass den Endkunden so die Möglichkeit gegeben wird, aus einer großen Auswahl an qualitativ hochwertigen Kleidungsstücken zu wählen, anstatt unsortierte „Altkleider aus dem Müll“ zu erhalten.

Die aussortierten Alttextilien – immerhin noch ca. 370.000 Tonnen - werden allerdings auch noch zugunsten der Putzlappen- sowie Dämmstoff-Industrie zweckmäßig recycelt.